Wir über uns

Der Anfang

Otto Stender ist der Spiritus rector vom Verein MENTOR - Die Leselernhelfer Hannover e.V.
Der hannoveraner Buchhändler half vor über 20 Jahren einem Mädchen aus schwierigen sozialen Verhältnissen, Spaß am Lernen und Lust am Lesen zu entwickeln. Stender wurde klar, wie viele Kinder mit ihren Misserfolgen, mit unzureichenden Leistungen im Lesen und Schreiben in der Schule alleingelassen werden.
Für Otto Stender lag ein genialer in die Zeit passender Brückenschlag in der Luft: Man müsste den demographischen Wandel positiv sehen und „einen Generationenvertrag schmieden zwischen dem älteren Bildungsbürgertum und einer heranwachsenden Jugend, die schlechte Lebenschancen mit auf den Weg bekommt”.
Zur Umsetzung der Idee gründet Otto Stender im Jahr 2003 den Verein MENTOR – Die Leselernhelfer Hannover e.V., und beginnt damit eine Erfolgsgeschichte.

 

Unsere Arbeit

Lesen ist der Schlüssel zu Bildung und gesellschaftlicher Teilhabe. Es ist die Voraussetzung für nachhaltigen Bildungserfolg und ein selbstbestimmtes Leben als integriertes Mitglied unserer Gesellschaft.
Ungefähr ein Drittel aller Schüler und Schülerinnen außerhalb der Gymnasien in Deutschland sind besonders leseschwach. Dies ist das Ergebnis der letzten PISA-Studie 2018. Im Vergleich zu den vorherigen Studien aus den Jahren 2009 und 2015, zeigt sich eine Verschlechterung. Während der Anteil der besonders leseschwachen Schüler im Jahr 2009 bei 23% und 2015 bei 21% lag, wiesen 2018 29% eine besonders schwache Lesekompetenz auf.1
Insbesondere die Corona-Pandemie hat die Situation weiter verschärft. Eine repräsentative Studie der Universität Dortmund hat ergeben, dass der Anteil der schwachen Leser unter den Viertklässler von 22% in 2016 auf 28% in 2021 angestiegen ist.2
Die Hintergründe dieser Entwicklungen sind vielfältig: Die sozioökonomische Lage des Elternhauses, Zuwanderung, fehlende Sprachkenntnisse oder auch die generelle Verdrängung des Buchs durch andere Medien, wirken sich negativ auf die Lesekompetenzen der Kinder aus.
Hier setzt MENTOR an. Wir haben uns zur Aufgabe gemacht, dies zu ändern. MENTOR hilft durch individuelle Einzelförderung nach dem 1:1-Prinzip Kindern mit Defiziten beim Lesen und Textverständnis. Der Verein organisiert und betreut die Zusammenarbeit zwischen ehrenamtlichen Mentorinnen und Mentoren, Kindern und Schulen. Die Auswahl förderbedürftiger und förderwilliger Kinder wird hierbei ausschließlich von den Lehrkräften und nur mit Zustimmung der Eltern vorgenommen.

 

Das 1:1-Prinzip

Die ehrenamtlichen Lesementorinnen und -mentoren von MENTOR Hannover lesen mit Kindern an Grund- und weiterführenden Schulen nach dem 1:1-Prinzip: Ein Kind, einmal pro Woche, eine Stunde und dies ein Jahr lang, unabhängig von der sozialen und kulturellen Herkunft.

Unsere Ehrenamtlichen holen die Kinder dort ab, wo sie stehen, nehmen sie ernst und entdecken mit Ihnen gemeinsam neue (Lese-)Welten ohne Leistungsdruck, mit Lob, Humor und Geduld. Sie schenken ihnen Zeit und Zuwendung, denn diese sind unverzichtbar für nachhaltige Bildungsmotivation und -erfolg.

 

Die positiven Folgen des 1:1-Prinzips von MENTOR Hannover e.V.

Wir erhalten regelmäßig Rückmeldung über den positiven Einfluss unserer Lesementorinnen und -mentoren. Die durch das 1:1-Prinizp sich einstellenden Leseerfolge, lassen die Kinder selbstbewusster und insgesamt aufmerksamer im Unterricht werden. Es verbessert sich nicht nur die Beteilung im Deutschunterricht, sondern auch in anderen Fächern. Die mündliche Mitarbeit nimmt qualitativ und quantitativ zu. Die Unterstützung durch die Lesementoren führt also nicht zu einer Verbesserung der Lesefähigkeiten, sondern auch zu einer Verbesserung alle schulischen Leistungen. Viele Kinder entwickeln darüber hinaus eine neue Freude am Lesen.

 

1 PISA 2018 – Grundbildung im internationalen Vergleich – Zusammenfassung
2 Universität Dortmund - Institut für Schulentwicklungsforschung 2022 - Die COVID-19 Pandemie und Lesekompetenz von Viertklässler*innen: Ergebnisse der IFS-Schulpanelstudie 2016-2021. Pressemitteilung 15.03.2022.